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ANTARKTIKA




Detailausschnitt der Videoprojektionen


Draufsicht des Aufführungsortes


Seitenansicht des Aufführungsortes


Graph: relat. Temperatur relativ zu Alter


Graph: Staubpartikel relativ zu Alter


Graph: nssCa flux; Fe flux; ssNa flux; nssSO4 flux relativ zu Alter


Graph: Na; Ca; SO4 relativ zu Alter


Graph: Korngröße relativ zu Alter


Graph: ECM relativ zu Alter

Konzept

Das multimediale Projekt »Antarktika« spiegelt die Klimageschichte des südlichsten aller Kontinente und damit dessen Verlauf über die Zyklen der letzten acht Eiszeiten wieder.

»Antarktika« übersetzt wissenschaftliche Messdaten aus 742.000 Jahren Klimageschichte der Erde in Musik. Hierfür werden die Informationen der EPICA-Eisbohrkerne (European Project for Ice Coring in Antarctica) aus bis zu 3.250 Metern Tiefe mathematisch in eine konventionell notierte Partitur für Streichquartett übertragen. Von den Daten dieser Eiskernbohrungen erhofft man sich Aufschlüsse über die Klimageschichte der Erde, um Prognosen für die Zukunft stellen zu können. Der immens lange Zeitraum von 742.000 Jahren, hier in rund 40 Minuten Musik verdichtet, wird kontrastiert und überlagert mit einer Breitbildprojektion (12 m auf 3 m) erstellt aus Material des AWI Bild- und Videoarchives (Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven) und grafischen Auswertungen der Klimadaten.

Der durch die Streicher erzeugte Klangraum, der in der akustischen Wahrnehmung mit den Weiten der Antarktis assoziativ verknüpft werden kann, wird zeitgleich durch Live-Elektronik akzentuiert.

Die Breitbildprojektion ist ein Panorama aus drei nebeneinander angeordneten Videoprojektionen in der Raummitte (siehe Skizzen). Bespielt werden diese Flächen mit Videosequenzen von Eis- und Schneeflächen aus der Antarktis, kombiniert mit datengenerierten Texturen.

Besonderer Wert wird bei der Verwendung der wissenschaftlichen Daten darauf gelegt, das sich die kompositorische Zuordnung zwischen Daten und Klang stringent durch die ganze Stück zieht. Dadurch wird es möglich die Klimageschichte nachzuvollziehen.

So durchdringen und verflechten sich bei der Aufführung von »Antarktika« die Komplexität der Geschichte des Klimas unseres blauen Planeten aus der Perspektive der Antarktis, und die zwischen abstrakt und konkret changierenden Bilder des Eisschildes des südlichsten aller Kontinente, der Herkunft der analysierten Eisbohrkerne.

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Die Partitur des Streichquartetts ist mit dem zeitlichen Verlauf der Eisbohrkern-Messdaten auf folgende Weise verknüpft:

Erste Violine:
Sie spielt Toneinsatz sowie Tonhöhe relativ zur Messung von Calcium (Ca / überwiegend marinen Ursprungs) im Eiskern.
Die Dynamik wird durch die Messungen von Sulfat (SO4), die Notendauer durch die Spuren von Eisen (Fe flux / kontinental terrestrischen Ursprungs) erzeugt.
Zweite Violine:
Toneinsatz / Tonhöhe > non-sea-salt Calcium (nss Ca flux / kontinental terrestrischen Ursprungs)
Dynamik > Eisen (Fe flux)
Tondauer > Sulfat (SO4)
Viola:
Toneinsatz / Tonhöhe > Staub (dust)
Dynamik > Natrium (Na)
Notendauer > sea-salt Natrium (ss Na flux / (repräsentiert Meersalz und damit die Meereisausdehnung)
Cello:
Toneinsatz / Tonhöhe > relativ zur Temperatur in Antarktika (delta Deuterium)
Dynamik > sea-salt Natrium (ss Na flux)
Notendauer > Staubpartikel (dust)

Die Artikulation der Streicher in der Partitur wird durch den Messwert der Korngröße (»grainsize«) der Gaseinschlüsse in folgende sechs Bereiche unterteilt (beginnend vom Maximum bis auf Null):

oberstes Sechstel >legato
zweites Sechstel >sforzato
drittes Sechstel > erste Note Halbton höher/tiefer (für 1./ 2. Violine und Cello, abhängig von den folgenden Notenhöhen des jeweiligen Instruments)
>trillo crescendo (für Viola)
viertes Sechstel > Dynamikverlauf mit folgenden Varianten (abhängig von ECM / electrical conductivity measurement):
1 = kurzes crescendo auf "Dynamik"; dann langes decrescendo
2 = crescendo auf "Dynamik"; dann decrescendo
3 = langes crescendo auf "Dynamik"; dann kurzes decrescendo
fünftes Sechstel >tremolo
unterstes Sechstel >staccato und col legno battuto

Die Klangfarbe (abhängig von ECM) der Streicher bewegt sich über drei Zonen des Instruments:
1 = sul tasto
2 = normale
3 = sul ponte


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